Eine Sonderform der Grundmontage ist die Haarmontage, die auch als Selbsthakmontage bekannt ist. Genutzt wird die Selbsthakmontage zum Angeln auf Karpfen, Aal oder Zander. Ich nutze die Angelmontage besonders zum Karpfenangeln – aber auch Weißfische, wie große Brassen, lassen sich so gut überlisten. In dem Beitrag stelle ich euch eine Selbsthakmontage vor und zeige, wie ihr die Haarmontage selbst binden könnt.
1. Prinzip der Selbsthakmontage
Wie funktioniert die Selbsthakmontage eigentlich? Im Vergleich zur gewöhnlichen Posenmontage bei der Maden oder Mais direkt auf den Haken kommen, wird bei der Selbsthakmontage der Köder an einem Haar befestigt. Das Haar ist ein Fortsatz aus Angelschnur mit einer Schlaufe. Der Köder wird meist durchbohrt. Der Karpfen sieht den Boilie am Bodengrund liegen und saugt diesen samt Haken ein. Da der Boilie am Haar hängt und fest mit dem Gewicht verbunden ist, piekst sich der Karpfen den Haken in die Ober- oder Unterlippe. Er erschreckt sich und tritt die Flucht an. Dadurch hakt er sich von selbst, ohne dass der Angler anschlagen muss. Das Angelblei sollte ein Gewicht von mindestens 80 Gramm haben.
Für die Selbsthakmontage werden benötigt:
- Schlauch: Der Schlauch sollte etwas länger als das Vorfach sein, um Verhedderungen zu vermeiden (meist im Safety Clip Rig enthalten).
- Safety Clip: Ermöglicht es dem Karpfen sich bei einem Hänger und Schnurriss vom Angelblei zu befreien.
- Angelblei: Mindestens 80 Gramm
- Wirbel: Das Safety Clip Rig wird auf den Wirbel gezogen. Dadurch sind Vorfach und Blei fest verbunden.
- Geflochtene Angelschnur: ca. 30 cm gebunden gemäß Anleitung unten.
- Haken: 6er oder 4er Haken mit Öhr
- Boiliestopper: Günstigere Alternative wäre ein Stück Ast
Tipp: Falls du kein Safety Clip Rig zur Hand hast oder keines kaufen möchtest: Mit einem Futterkorb und Anti-Tangle-Boom funktioniert die Selbsthakmontage auch sehr gut (siehe „normale“ Grundmontage. Für das Anti-Tangle-Boom kannst du einfach einen Stopper ziehen oder ein Klemmblei klemmen.
2. Vor- und Nachteile der Haarmontage
Die Haarmontage bzw. Selbsthakmontage bietet einige Vorteile und deshalb ist sie mittlerweile auch meine Lieblings-Montage geworden.
Nahezu 100 % Tragkraft
Besonders gut bei harten Ködern
Geringe Fehlbissquote
Einige Angler empfinden es als langweilig nicht anschlagen zu müssen
Der Nachteil ist im eigentlichen Sinne kein Nachteil, sondern eher Kritik. Einige Angler finden es langweilig, da der Fisch bereits gehakt ist, ohne dass man etwas machen muss. Stattdessen muss der Fisch „nur noch“ gedrillt werden.
3. Haarmontage binden
Ich habe mir die Mühe gemacht ein Youtube-Video mit einer Anleitung zu erstellen. Gezeigt wird, wie die Haarmontage gebunden wird.
Was du benötigst:
- Angelhaken mit Öhr
- geflochtene Schnur
- Schrumpfschlauch
- Messer
- Feuerzeug
Haarmontage selbst binden:
1. Schritt: Etwa 30 bis 40 cm geflochtene Schnur abschneiden
2. Schritt: Kleine Schlaufe auf einer Seite machen (zur Fixierung des Köders)
3. Schritt: Andere Seite der Schnur von oben in das Öhr einfädeln
4. Schritt: Schnur um den Hakenschenkel wickeln bis Schnur im rechten Winkel zum Schenkel auf die Hakenspitze zeigt
5. Schritt: 2 bis 3 mal zurück umwickeln
6. Schritt: Schnur von oben durch Öhr fädeln
7. Schritt: ein Stück Schrumpfschlauch abschneiden und aufziehen
8. Schritt: Schrumpfschlauch mit Hitze (Feuerzeug oder kochendes Wasser) bearbeiten
9. Schritt: Doppelte Schlaufe am zweiten Schnurende
10. Schritt: Angelschnur mit Feuer kürzen
Fertig ist die selbstgebundene Haarmontage! So sollte sie in etwa aussehen:
Hier schreibt Konstantin (der PetriAngler) aus Lehrte bei Hannover. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ oder Twitter. Meine Angelausrüstung und Köder kaufe ich unter anderem bei diesem bekannten Shop. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann teile sie doch einfach auf Facebook oder Twitter. :-)